Diversität und Sichtbarkeit
Als ich meiner Firma vor mehr als 25 Jahren den Namen EQUALITY gegeben habe, hat mich vor allen Dingen der Gedanke getragen, dass wir einen Gegenentwurf zur Homogenität von Gruppen und Teams in Organisationen benötigen. Ich bin immer noch von dem kreativen Lösungspotential gemischter Gruppen überzeugt und meine Beratungspraxis gibt mir Recht. Wenn in Teams, in denen Menschen ähnliche Lebenshintergründe und Werte leben, die gleichen Ausbildungsgänge vorherrschen und die gleichen kulturellen Prägungen, verstehen sich die Menschen schneller, sind allerdings auch unerprobter, Irritationen zuzulassen. Sie verschließen sich schneller und entwickeln weniger Toleranz gegenüber dem Verhalten, das als unbekannt wahrgenommen wird. Sie sind weniger integrativ.
Teams sind jedoch dann besonders erfolgreich, wenn sie in ihren Arbeitsprozessen weniger normativ sind, wenn sich die einzelnen Teammitglieder angenommen und richtig fühlen und wenn Wertschätzung auch dann untereinander gelebt werden kann, wenn Dissens im Raum ist.
In der Gestaltung von Unterschiedlichkeit ist es wichtig, gemeinsame Ausrichtungen und Ziele zu benennen und einige Selbstverpflichtungen im Umgang zu beschreiben: Welche Werte leiten unsere Zusammenarbeit und woran erkennen wir unsere Entwicklung als Team?
Der Bedarf solcher Dinge fällt mir besonders in Bezug auf den Generationendialog auf.
Viele ältere Menschen empören sich über die jüngeren Generationen und ihre Forderungen nach mehr Work-Life-Balance, während sie sich gleichzeitig weigern, ihre Arbeitsprozesse unter ökonomischen Gesichtspunkten zu reflektieren. Hier liegt z. B. Potential für einen schwelenden Generationenkonflikt, aber auch für einen erkenntnisleitenden Dialog, der gesellschaftliche Entwicklung und Veränderungsbedarfe aufzeigt.
Die Arbeitswelt verändert sich: zukünftig müssen Arbeitsprozesse mit weniger Menschen erledigt werden. Der Mensch wird zum wichtigsten Gut am Arbeitsmarkt, zumindest so lange, bis KI uns die Routinetätigkeiten abnimmt.
Spätestens bei diesem Gedanken wird deutlich, dass der Mensch mit seinen unterschiedlichen Erfahrungshintergründen, Werten, Überzeugungen und Wünschen einen Unterschied zur Maschine darstellt. Wir werden in vielen Bereichen dieses Unkalkulierbare, Menschliche benötigen, wenn wir völlig neu denken wollen. Wenn wir zwischen 1 und 0 aus der Box treten und Lösungen erarbeiten wollen, die es vorher noch nicht gab.
Es werden zukünftig die Organisationen hervorstechen, die Unterschiedlichkeit und Kreativität fördern.
Neugierig sein auf die Ideen anderer, kreative Ideen zulassen und Erprobungszeiten ermöglichen, verlangt Mut bei allen Beteiligten.
Können Sie diesen Mut aufbringen?
Als Expertin für not-for-profit Organisationen und Verwaltungen werde ich nicht müde, gerade in diesen Arbeitsfeldern auf Kreativität als bedeutsamen Gelingens-Faktor hinzuweisen und Techniken aufzuzeigen, mit denen Sie im Alltag durch mehr Kreativität mehr Lebendigkeit und Engagement generieren.